Neptun Ship Design
Warnstreik trotz Verhandlungsergebnis

Beim Schiffbau-Ingenieurbüro Neptun Ship Design (NSD) im Rostocker Hafen wurden die Kolleginnen und Kollegen am 07.02.2024 zu einem Warnstreik aufgerufen.

20. Februar 202420. 2. 2024


Nach rund vier Jahren Verhandlung konnte Ende 2023 endlich ein Ergebnis mit der Geschäftsführung erzielt werden und war bereit zur Unterschrift.
Diese Unterschrift wurde jedoch von den Gesellschaftern verweigert. Das Ingenieurbüro gehört zu 51 Prozent der Meyer Werftgruppe und zu 29 Prozent der Fassmer Gruppe mit Sitz in Berne an der Weser.
Trotz dem sämtliche Verhandlungsschritte permanent mit den Gesellschaftern kommuniziert wurden, diese sich aber während der Verhandlungen nie äußerten, war es sowohl für die IG Metall Rostock, den Betriebsrat, die Belegschaft und auch für die Geschäftsführung von NSD eine derbe Enttäuschung und Überraschung, dass die Gesellschafter sich schließlich nicht mit dem Verhandlungsergebnis zufrieden zeigten und eine Unterschrift verweigerten.
,,Für den Betriebsrat, die Belegschaft und uns war klar, dass wir keine weiteren Verhandlungen mit den Gesellschaftern eingehen würden. Wir haben ein sauberes, zufriedenstellendes Ergebnis erzielt und wir waren in der Annahme, dass die Geschäftsführung von Neptun Ship Design auch mit uns in diese Verhandlungen gehen dürfen. Für uns gab es demnach keinen Schritt zurück und die Belegschaft war auch fest entschlossen und kampfbereit, sich dieses Verhandlungsergebnis nicht mehr nehmen zu lassen.“, so Stefan Schad, Geschäftsführer der IG Metall Rostock-Schwerin.
Somit wurden die Kolleginnen und Kollegen am 07.02.2024 zu einem zweistündigen Warnstreik gerufen, dem die gesamte Belegschaft auch sofort gefolgt ist.
Es konnte deutlich gezeigt werden, dass NSD sich dieses Verhalten der Gesellschafter nicht gefallen ließ.
Letztlich führte dieser Warnstreik zum Erfolg.
Die Gesellschafter lenkten ein, sodass der Tarifvertrag Ende Februar endlich unterschrieben werden konnte.
Stefan Schad ist zufrieden: ,,Die Belegschaft hat verdeutlicht, dass sie dieses Ergebnis haben wollen und um jeden Preis verteidigen werden. Durch diesen Haustarifvertrag wird NSD nun auf knapp 85 Prozent des Flächentarifvertrages herangeführt und die Arbeitszeit schrittweise auf eine 38-Stunden-Woche abgesenkt.“